Jadeit-Beil in Geitelde
Das Geitelder Jadeit-Beil,
das bisher größte in Europa gefundene Jadeit-Beil aus der Jungsteinzeit
Das Geitelder Jadeitbeil ist das bisher älteste archäologische Fundstück aus der Jungsteinzeit, das in Geitelde, bzw. in seiner näheren Umgebung gefunden wurde.
Gefunden wurde das Beil beim Bau der Braunschweigischen Landeseisenbahn von Braunschweig nach Derneburg. Der Fundort liegt im Geitelder Wald. Das Alter wird auf ca. 4000 Jahre v. Chr. Geschätzt. Es ist das bisher größte in Europa gefundene Jadeitbeil, mit einer Länge von 44,5 cm. Der Fundort könnte darauf schließen lassen, dass ein Handelsweg hier entlang führte und an der Wasche, einen natürlichen Quellteich, vermutlich auch ein Siedlungsgebiet lag.
Welche Bedeutung hatte das Beil?
Das Beil diente wohl ausschließlich symbolischen Zwecken, es war ein Prestigeobjekt und Statussymbol, ein Prunkbeil Es wird aber auch vermutet, dass es Weihe und Opferzwecke verwendet wurde. Das Beil sollte signalisieren, dass sein Träger eine „ wichtige, herausragende“ Persönlichkeit war. An dieser Symbolik hat bis heute nicht viel geändert. Als Werkzeug oder Waffe konnte die Jadeit-Beile auf Grund des Rohstoffes nicht verwendet werden.
Woraus besteht ein Jadeit-Beil?
Jadeit ist ein seltenes Mineral, welches als Halbedelstein eingestuft wird. Es ist ein hartes und sprödes Mineral, weshalb eine Nutzung der Beile als Werkzeug ausgeschlossen werden kann. Es ist ein sog. Silikatmineral mit der chem. Formel: NaAl[Si2O6]
Wo kommt das Jadeit-Beil her?
Auf Grund von wissenschaftlichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass das Beil aus einem Steinbruch am Monte Viso; Piemont in den italienischen Alpen stammt. Der Steinbruch liegt in einer Höhe von 2400m. Maßgeblich an der Entdeckung der Fundstelle waren die französischen Archäologen Pierre Pétrequin und seiner Frau Anne-Marie beteiligt.
Wie entsteht Jadeit?
Jadeit entsteht unter Druck, von 7 bis 11 kbar (Hochdruck-Metamorphose) und „mäßigen“ Temperaturen (250 bis 400°C) in den Zonen wo Erdplatten auf einander stoßen, wie es in den Alpen der Fall ist. Dabei müssen aber noch die entsprechenden Ausgangsgesteine vorhanden sein.
Woher kommt der Name?
Den Namen erhielt das Mineral im 16 Jahrhundert n. Chr. durch die Spanier bei der Eroberung Mexikos. Die Ureinwohner benutzen die Steine als „Heilsteine“ bei Lenden- und Nierenleiden. Die Steine wurden dafür am Körper an den betroffenen Regionen getragen, die Spanier nannten sie piedra de ijada.
Wo ist das Beil zu sehen?
Das Beil ist im Braunschweigischen Landesmuseum, in der Kanzleistraße 3, in 38300 Wolfenbüttel ausgestellt.