Insekten-Vielfalt in einem Geitelder Garten
„Bienenstadt Braunschweig“ heißt ein Projekt, an dem die Stadt gemeinsam mit dem Julius-Kühn-
Institut arbeitet. Wildbienen sollen geschützt und gefördert werden. Sie sind unersetzlich für die
Bestäubung zahlreicher Wild- und Nutzpflanzenarten. Und auch andere Insekten, die die Grundlage
eines funktionierenden Ökosystems bilden, verdienen Achtung und Schutz. Mit jeder Grünfläche
kann etwas dazu beigetragen werden, auch in unserem schönen Dorf Geitelde.
Wie reichhaltig und vielfältig Insektenleben sich unter günstigen Bedingungen entfaltet, zeigen fast
50 Aufnahmen, die zwischen 2019 und 2021 in einem am Rande der Feldmark gelegenen Geitelder
Garten entstanden. Neben eher unauffälligen und recht häufigen Arten sind seltenere Exemplare wie
der Schwalbenschwanz dabei, dessen Raupen später am Fenchel auftauchten.
Was hat dieser Garten Insekten zu bieten? Ein älterer Baumbestand sowie viele blühende und
fruchtende Sträucher und Rankpflanzen, überwiegend einheimischen Ursprungs, bilden eine
gemischte Hecke. Zahlreiche Stauden sowie ein- und zweijährige Pflanzen als Pollen- und
Nektarspender blühen vom Vorfrühling bis in den Spätherbst. Allerlei Wildkräuter wachsen
zwischen den Zierpflanzen, in einigen Ecken auch Disteln und Brennesseln. Vor ein paar Jahren
wurde auf einem Rundbeet eine insektenfreundliche Saatmischung ausgebracht. Inzwischen mit
langlebigeren Stauden durchsetzt, steht dieser Bewuchs vom Frühjahr bis in den Spätherbst
abwechslungsreich in Blüte und wirkt als Insekten-Magnet. Auch die Blaue Holzbiene, größte
heimische Wildbienen-Art, ließ sich eine Zeitlang fast täglich im Garten blicken.
Einige Wege und Flächen sind mit gehäckseltem Strauchschnitt gemulcht. Verwitternde
Baumstümpfe, ein Totholzhaufen und ein Hügel aus verrottendem organischem Material, im
Sommer und Herbst mit Kürbispflanzen bewachsen, sowie reichlich Efeu und ein paar kahle
Bodenstellen bieten Insekten allerlei Rückzugs- und Nistmöglichkeiten. Zwei kleine bepflanzte
Wasserstellen in dem ansonsten eher trockenen Garten werden gern als Tränke genutzt.
All das gefällt natürlich auch anderen Tieren, vor allem Vögeln, für die die Insekten zudem eine
wertvolle Nahrungsquelle darstellen.
Als im Frühsommer 2021 per BZ-Aufruf für eine Kartierung Standorte der Zaunrübe gesucht
wurden, weil Pollen und Nektar dieser Rankpflanze unentbehrlich für die Zaunrüben-Sandbiene
sind, fand sich beides ebenfalls auf dem Grundstück.
Und hier geht es zum Bilder-Album mit Bezeichnung der abgebildeten Tiere und Pflanzen.
Viel Freude beim Betrachten!
Ursula Saile-Haedicke